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Trendsport „Urbex“ ???

VonJoerg

Jul 24, 2020

Zur Zeit liest man fast täglich das Leute beim erkunden von „Industriebrachen“ verunglücken und wie aufwendig deren Rettung an diesen Orten ist. Urbanexploring ist kein Trendsport wo man als Familie mal kurz reinschnuppern kann wie beim Geocaching. Natürlich kursieren im Netz ganz viele tolle Bilder von so genannten Lost Places, dahinter steht aber viel Arbeit und oft ein hohes persönliches Risiko. Wenn man auf diesen Geländen aufgeriffen wird, ist es meist Hausfriedensbruch und man bekommt eine polizeiliche Anzeige, die am Ende schonmal einen 4 stelligen Betrag kosten kann. Selbst wenn man nicht erwischt wird besteht die Gefahr das man sich beim Erkunden des unbekannten Geländes schwer verletzt oder schlimmer. Nur weil man als Anfänger schnell einen Zugang zum Objekt findet heißt das noch lange nicht das man dort mit der Familie einen netten Nachmittag verbringen kann quasi als Ausflug. Das Risiko von ist in diesen Objekten überall präsent oft haben Metalldiebe schon hier und da was abgeschraubt und das hängt nur noch so da rum bis es abreißt oder aber es wurden Treppenstufen & Handläufe entfernt. Oder beim Abbau der Maschinen wurden die ehm. Kabel und Versorgungsschächte nur behelfsmäßig abgedeckt. Oft finden wir auch in alten Industrieanlagen chemische Altlasten sie da seit Jahren vor sich hin verrotten so das es nur noch eine kleine Erschütterung braucht das die alten Fäßen auslaufen. Vom Asbesthaltigem Feinstaub in den Hallen will ich garnicht reden.

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Der Artikel wird keine Anleitung geben, wie ihr das besser macht, sondern es soll euch mal die Augen öffnen das dieses Hobby brand gefährlich ist und die Leute die dies regelmäßig betreiben, oft ein multiprofessionelles Team darstellt, die Gefahrenquellen zielsicher bestimmen können und diese bewußt umgehen. Dazu verfügen sie meist über die nötige Ausrüstung, um eine Risikosituation zu entschärfen bzw. es garnicht erst zu einer solchen Situation kommen zu lassen. Je nach Objekt und Gelände stelle ich mir meinen Rucksack individuell zusammen und sollte ich dennoch etwas vergessen haben, so verschiebe ich den Besuch auf eine anderes Mal. Mein Leben und meine Unversehrtheit stehen an erster Stelle, das heißt natürlich auch das ich ganz genau wissen muss weche Tageform ich mit bringe, denn wenn ich mich überschätze riskiere ich auch das Leben meiner Teamkameraden. Wir sind keine Chaoten die blindlinks in ein Objekt einbrechen und dort ihren Spaß haben, sondern uns liegt daran, dass das Objekt so erhalten bleibt wie es bei unserem Eintreffen war und das es unangetastet weiter altern darf. Wenn Ihr mal Googelt nach dem Urbex Codex dann seht ihr, das wir exakte Regeln befolgen die den richtigen Urbexer’n wichtig sind und die dazu beitragen das viele Objekte noch Jahre lang so erhalten bleiben.

Sollte ein Objekt mal wirklich verschlossen sein, gibt es für mich keine Grund da irgendwie Einzubrechen sondern ich nehme es sportlich und erkenne die gute Arbeit des Eigentümers, Gemeinde oder Sicherheitsdienst an der das Objekt sicher verschlossen hat. Leider kann man aber davon aus gehen, das sich dieser zustand binnen 1 Woche auch wieder ändert weil Leute mit anderen Interessen dieses Objekt wieder öffnen. Zur Zeit bleibt nix für immer zu!

Wir grüßen alle Leute, die wir in einer solchen Anlage antreffen, aber wie fangen keine Diskussionen mit Metalldieben oder Vadalen an. Lieber verlassen wir dann das Gelände und informieren die zuständigen Stellen.

Der Urbexer-Codex (( Quelle: Lost-Place.org  Stand: 17.01.2018))

Ich respektiere das Eigentum anderer

Wir alle wissen dass die verlassenen Orte irgendjemanden gehören. Auch wenn man sich nicht mehr drum kümmert, so ist es trotzdem noch Eigentum von jemanden. Und das respektieren wir. Wir Urbexer zerstören nichts und öffnen nichts gewaltsam. Verschlossene Türen bleiben verschlossen, verschlossene Fenster bleiben geschlossen. Wir gehen respektvoll mit allem um, was wir vorfinden.

Wir nehmen nichts von der Location mit und lassen nichts da

Das wäre Diebstahl. Alles bleibt an seinem Platz. Auch ein „kleines Andenken“ ist zu viel. Mitgenommen werden darf überhaupt nichts, ausser Eindrücke und die Bilder die auf der Kamera landen. Das gleiche gilt aber auch in die andere Richtung: Wir hinterlassen nichts. Nichts außer Fußabdrücke. Müll kann ordentlich entsorgt werden, Kippenstummel auch.

Sprayen ist ein No-Go

Wir alle kennen die Graffitis an den Wänden der verlassenen Orte die wir besuchen. Diese Sprayer machen das, was nicht erlaubt ist. Und wir tun es auch nicht. Nicht nur weil es illegal ist, sondern auch weil es gegen den Urbexer-Codex verstößt. Manche können zwar richtig gut Sprayen und hauen eine wahre Kunst an die Wände, dennoch besprüht man fremdes Eigentum – und das ist ziemlich uncool!

Geraucht wird nicht

Ich bin selber Raucher und weiß wie es ist, längere Zeit auf Tour zu sein und nicht zu rauchen. Ich finde in einer fremden Location sollte nicht geraucht werden – es sei denn du hast einen kleinen Aschenbecher für die Hosentasche dabei. Im Sommer wird übrigens noch mehr aufgepasst, denn runterfallende Glut kann schnell ein Feuer entzünden. Deswegen immer aufpassen, wo man raucht (wenn man einen Aschenbecher dabei hat!).

Ich verhalte mich zu jeder Zeit vorsichtig

Vorsicht ist besser als Nachsicht. In verlassenen Orten kann viel passieren: Marodes Holz, verrostete Metallgeländer, Decken können einstürzen, Böden können nachgeben und so weiter. Genau aus diesem Grund heißt es immer „Augen offenhalten“. Wegen ein paar Bildern ein zu großes Risiko eingehen ist es nicht wert, wir alle haben zwar ein Hobby, aber haben auch ein Leben. Gesundheit ist mehr Wert als schöne Bilder, weshalb man nicht einfach Blind irgendwo raufklettern sollte, sondern sich vorher genau anschaut, wo man hintritt. Auch Treppen können eine Falle sein – deswegen auch hier immer Vorsichtig sein und sich den Zustand der Treppe anschauen. Im Notfall immer einzeln die Treppe besteigen. Elektrische Anlagen bleiben unberührt, Flaschen und Behälter geschlossen. Dunkle Räume ohne Licht zu betreten ist ein absolutes No-Go – deshalb immer eine Taschenlampe dabei haben!

Ich ziehe niemals alleine los

Alleine losziehen ist das dümmste was man machen kann. Man sollte immer mindestens zwei oder noch besser drei Personen sein. Das hat einen Grund: Passiert einer Person etwas, so kann eine andere Person Hilfe holen. Ist man zu dritt, kann während die dritte Person Hilfe holen geht, die zweite Person bei der Person bleiben, die einen Unfall hatte. Doch nicht nur aus diesem Grund ist es wichtig nicht alleine loszuziehen. Man weiß nie auf wen man in den Locations trifft. Kabeldiebe und viele andere Leute sind auch oft in den Lost Places anzutreffen. Dann sollte man doch lieber zu zweit oder zu dritt sein, damit man nicht als „leichte Beute“ angesehen wird.

Ich parke so, dass niemand auf meinen Besuch aufmerksam wird

Ich fahre immer mit dem Auto zu verlassenen Orten – wie die meisten von euch wohl auch. Es ist manchmal nicht clever direkt vor der Tür zu parken, auch wenn man sich einen enormen Weg erspart. Das Problem ist, dass wenn man in einer fremden Stadt ist und vor einem verlassenen Ort parkt, schnell die Aufmerksamkeit auf sich zieht – besonders in Industriegebieten oder abgelegenen Orten. Deswegen versuche ich immer dort zu parken, wo mein Auto nicht groß auffällt und niemand sich denken kann, was ich vorhabe.

Ich mache meine Locations nicht öffentlich zugänglich

Locations zu finden ist teilweise gar nicht mehr so schwer. Aber richtig tolle Locations zu finden, ist umso schwerer. Und genau so soll es auch bleiben. Deswegen sagt der Urbexer-Codex: Behaltet die Locations für euch und macht sie nicht der breiten Masse zugänglich. Zwar lebt die Community vom Austausch und auch andere Urbexer möchten die tollen vergessenen Orte besuchen, doch dass kann man im Einzelgespräch machen. Aber bitte nicht immer direkt an jeden der fragt! Wer Bilder von einer echt schönen Location postet, wird nämlich recht schnell viele neue Freunde haben, die es alle auf die Location abgesehen haben. Und es muss ja nicht sein, dass man Adressen an fremde Personen weitergibt, bei denen man nicht weiß ob sie selber nur fotografieren möchten oder doch Sprayer sind, die sich als erstes verewigen möchten.

Von Joerg

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