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Heimatgefühle von der Politik verraten und vom RWE vergewaltigt

VonJoerg

Dez 28, 2019

Eigentlich wollte ich hier nette Bilder von tollen Lostplaces zeigen und normalerweise gelingt mir dies auch. Ich finde es toll wenn Eigentümer oder Eigner ihren Eigentum so schützen, dass dort nicht der Wertverlust durch Zerstörung eintreten kann sondern der Ort nur dem normalem Altern und Zerfall ausgesetzt wird. In Manheim ging man hier andere Wege, denn hier wollte das RWE einfach nur Fakten schaffen und hat erstmal alle verlassenen Häuser niedergerissen und die Trümmer zu größten Teil liegen lassen, ihnen ist völlig egal das in diesem kleinen Örtchen noch immer Leute leben. Inzwischen wurden die Ortbeschilderung entfernt und auch die Straßen zum RWE Betriebsgelände erklärt.

Als ich in den Ort einfuhr ging ich davon aus das dort inzwischen keiner mehr lebt und ich war sehr erschreckt wie es dort inzwischen aussieht. Von einem geregletem Abriss sieht es hier nicht aus, ich hatte eher den Eindruck das ich mich verfahren hätte und wäre in einem zerbombten Kleinstadt gelandet. Hier sieht es eher nach Kriegsgebiet aus als nach Rückbau. Ich komme nicht aus Manheim aber mir blutet das Herz wenn ich an das kleine verschlafene Dorf in der nähe von Kerpen zurück denke. Ein Kirche, zwei Kneipen an der Hauptstraße, eine kleine Schule mit eigenem Schwimmbad, ein kleine Kindergarten, das machte die dörfliche Gemeinschaft hier aus; Kurze Wege.

Natürlich war ich schonmal hier als die meisten Leute schon verzogen waren und die Häuser vom Sportplatz aus eins nach dem anderen Abgerissen worden sind. Aber so wie das jetzt hier abläuft kann empfinde ich nur noch Zorn gegen den Großkonzern der hier auf die Heimatgefühle der vertriebenen Bewohner keinerlei Rücksicht und Empathie entgegen bringt. Aus der Reaktion anderer Besucher des Ortes konnte ich sehen und hören das ich nicht mit meinen Gefühlen alleine war. Ein Stück weiter die Straße runter wird der Bauzaun zweireihig mit Natodraht bestückt, Scheinwerfer Mäste spätestens hier bekommt man den Eindruck einer neuen Grenze im Land und nicht das hier das Maschinenlager einer Abrissfirma sein soll, wegen der Anweseheit der Mitarbeiter habe ich hier sogar mal auf Bilder verzichtet obwohl ich inzwischen schon ziemliuch geladen war. Wieder zurück an der Kirche traf ich auf eine Familie.

Die Kinder fragt ihre Eltern was hier für eine Krieg stattgefunden hat, dass hier alles so kaputt ist. Ehmalige Anwohner waren geschockt hielten mit ihren Autos auf der Straße an auf der sie mal gewohnt hatten und konnten nicht glauben was sie sahen. Sie hatten es schon von den Nachbarn gehört aber selbst mit eigenen Augen dieses Chaos zu sehen ist nochmal eine ganz andere Geschichte. Im Immenrath konnte ich schonmal mit einem dortigem Bewohner ein paar Meter durch Dorf gehen wo er mir zeigte wo seinen Familie seit Generationen einen Hof betrieben hatte, wie er bis zur letzt noch Fliesenarbeiten im Flur gemacht hätte damit es in seinem Zuhause noch ein wenig schöner wird. Er zeigte mir die Metzgerei und erzählte mir alte Geschichten aus seiner Jugend die mir zeigt wie sehr er mit seiner Heimat verbunden ist und da kann man auch nicht darüber hinweg trösten das er jetzt einen Hof ein paar Kilometer weiter weg hat, denn dort hat er keine Geschichte; keine Vergangheit; keine Verbundenheit. Am Ende haben wir im Rinnstein neben seinem alten Hof gesessen und kämpften beide gegen die Tränen an.

Bitte macht euch selbst ein Bild von diesen Machenschaften und fahrt dort hin zu einem Besuch und wenn euch das bewegt kommt zu nächsten Demo in den Hambachforst oder Keyenberg damit die Leute dort nicht alleine stehen.

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Verheizte Heimat

Ende Gelände

 

Von Joerg

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